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Implizites Wissen verstehen und managen

John Ponte

Implizites Wissen ist das Rückgrat vieler Fertigungs- und Industrieunternehmen. Doch leider bleibt es oft unbeachtet, bis dann die Gefahr besteht, dass es verloren geht. Die Bewahrung dieses Wissens ist für die Aufrechterhaltung der betrieblichen Kontinuität und die Sicherung des langfristigen Erfolgs von entscheidender Bedeutung. Entdecken wir hier gemeinsam, was implizites Wissen ist, warum es so wichtig ist und wie man diese unschätzbare Ressource effektiv nutzen und institutionalisieren kann.

Was ist implizites Wissen?

Implizites Wissen bezieht sich auf die ungeschriebenen Erkenntnisse, Fähigkeiten und Fachkenntnisse, die Mitarbeiter im Laufe der Zeit sammeln. Sie werden oft informell durch persönliche Interaktionen oder praktische Erfahrungen weitergeben. Das implizite Wissen existiert im Gegensatz zu formellen Schulungsunterlagen oder Betriebshandbüchern in den Köpfen der erfahrenen Belegschaft, was es zu einer wertvollen und zugleich fragilen Ressource macht. Für das Tagesgeschäft sind solche Informationen von entscheidender Bedeutung. Aber weil sie in der Regel undokumentiert bleiben, sind sie dann für das gesamte Unternehmen nicht zugänglich.

Die Bedeutung von implizitem Wissen

Implizites Wissen ist dank seiner Fähigkeit, die betriebliche Kontinuität zu wahren und Prozesse zu optimieren, so wertvoll. Es enthält die Nuancen und bewährten Verfahren, die in der Regel nicht in der offiziellen Dokumentation zu finden sind. Aber sie sind für die Fehlerbehebung, Innovation und Effizienz unerlässlich. Unternehmen, die das Wissen ihrer Mitarbeiter effektiv nutzen, können Fehler reduzieren, Zeiträume beim Onboarding verkürzen und die Produktivität steigern. Sehen Sie es als eine Ressource, die die Lücke zwischen Theorie und Praxis schließt.

Herausforderungen beim impliziten Wissen

Beim implizieten Wissen ist eine der größten Herausforderungen, dass es undokumentiert bleibt. Wenn Mitarbeiter das Unternehmen wegen Ruhestand, Stellenwechsel oder unvorhergesehenen Umständen verlassen, geht ihr Wissen oft mit ihnen. Das führt zu Lücken in den Abläufen. Außerdem können die Identifizierung, Erfassung und Verbreitung dieses Wissens zeitaufwendig sein. 

Schritte zur Dokumentation von implizitem Wissen

Die Dokumentation von implizitem Wissen ist unerlässlich, um wichtige Erkenntnisse zu bewahren und sicherzustellen, dass sie für das gesamte Unternehmen zugänglich sind. Gehen Sie hier folgendermaßen vor:

Identifizieren Sie die wichtigsten Wissensträger

Als ersten Schritt zur Bewahrung des impliziten Wissens sollten Sie die Mitarbeiter identifizieren, die über wichtige Kenntnisse verfügen. Beraten Sie sich zuerst mit Managern und Teamleitern, um die Personen zu ermitteln, deren Erfahrung für das Tagesgeschäft entscheidend ist. Durch Befragungen und Beobachtungen in der Fertigungsumgebung können informelle Führungskräfte identifiziert werden. Damit sind Personen gemeint, die zwar keinen Titel tragen, auf die man sich aber aufgrund ihres fundierten Wissens verlassen kann. Durch Beobachtung und Bewertung der Fähigkeiten können auch informelle Führungskräfte ermittelt werden, deren Erfahrung unverzichtbar ist.

Durchführung von Befragungen und Sitzungen zum Wissensaustausch

Nach der Identifizierung der Wissensträger ist der nächste Schritt, ihre Erkenntnisse durch strukturierte Befragungen und Sitzungen zum Wissensaustausch zu erfassen. Stellen Sie offene Fragen, denn diese ermutigen dazu, Prozesse zu erklären, Tipps zu geben und Methoden zur Fehlerbehebung im Detail zu erläutern. Gruppen-Workshops und gemeinsame Sitzungen können effektiv sein, um Erkenntnisse zu gewinnen und gleichzeitig ein Umfeld der offenen Kommunikation und des gegenseitigen Lernens zu fördern. 

Effektive Techniken der Dokumentation

Der letzte Schritt besteht darin, das implizite Wissen so zu dokumentieren, dass es sowohl organisiert als auch leicht abrufbar ist. Um Konsistenz zu garantieren, sollten Sie strukturierte Ansätze wie Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder Vorlagen verwenden. Videoaufzeichnungen, Prozessflussdiagramme und zentralisierte digitale Ablagen machen die Informationen für ein breites Zielpublikum zugänglich und nutzbar. So wird sichergestellt, dass das implizite Wissen erhalten bleibt, nutzbar ist und einen kontinuierlichen Wert für die Organisation darstellt.

Auswirkungen des Arbeitskräftemangels auf die Verwaltung des impliziten Wissens

Der anhaltende Arbeitskräftemangel und die geringere Verweildauer der Arbeitnehmer stellen eine ernsthafte Herausforderung für die Bewahrung des impliziten Wissens dar. Mitarbeiter bleiben immer kürzer in ihren Funktionen und haben so weniger Zeit, ihr Fachwissen zu sammeln, zu erweitern oder mit anderen zu teilen. Ein niedriges Maß an Engagement verschlimmert das Problem, da sich eine unmotivierte Belegschaft seltener an Initiativen zur gemeinsamen Nutzung von Wissen beteiligt. Daher ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, Systeme und Prozesse zu implementieren, die wertvolle Erkenntnisse schnell erfassen und bewahren können, bevor sie durch Fluktuation verloren gehen.

Methoden für die Institutionalisierung von implizitem Wissen

Durch die Umwandlung von implizitem Wissen in institutionelles Wissen wird sichergestellt, dass wichtiges Fachwissen zu einem dauerhaften Unternehmenswert wird. Mit einer Kombination aus traditionellen Ansätzen und moderner Technologie können Unternehmen dieses Wissen effektiv erfassen, bewahren und weitergeben. 

Traditionelle Dokumentation und Schulungsprogramme

Für die Bewahrung und Institutionalisierung von impliziertem Wissen sind traditionelle Ansätze wie schriftliche Handbücher, strukturierte Schulungsprogramme und Mentoring von grundlegender Bedeutung. Sie sind ein klares, greifbares Mittel für den Wissenstransfer zwischen Mitarbeitern und zwischen den Teams. Allerdings kann der Aufbau zeitaufwändig sein. Zudem ist es schwierig, alles auf dem neuesten Stand zu halten, insbesondere in schnelllebigen Umgebungen. Aber diese traditionellen Methoden kombiniert mit regelmäßigen Aktualisierungen und einer konsequenten Überprüfung garantieren ihre Relevanz und Wirksamkeit bei der Erfassung wichtiger Kenntnisse trotz dieser Herausforderungen.

Die Rolle der Führungskompetenz bei der Bewahrung von Wissen

Führungskompetenz ist entscheidend, um implizites Wissen nutzbar zu machen. Die Förderung einer offenen Kommunikation, die Wertschätzung des Fachwissens der Mitarbeiter und die aktive Beteiligung an den Dokumentationsbemühungen zeigen die Bereitschaft, das Wissen der Organisation zu schützen. Das Engagement der Führungskräfte schafft eine Kultur der Zusammenarbeit, in der der Wissensaustausch gefördert wird.

Umsetzung einer Strategie für digital vernetzte Arbeitskräfte

Durch den Einsatz von Technologien wie IoT-Geräten, Echtzeit-Datenerfassungstools und mobilen Kommunikationsplattformen können Unternehmen wichtige Erkenntnisse automatisch erfassen und verbreiten. Durch solche Strategien werden Informationen für alle Mitarbeiter zugänglich und sie gewährleisten, dass das Wissen ständig aktualisiert und nahtlos in die Arbeitsabläufe integriert wird. Mit digital vernetzten Systemen kann die Kluft innerhalb der Belegschaft überbrückt werden. Das fördert eine effektivere Zusammenarbeit und betriebliche Kontinuität.

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Schaffen Sie eine Kultur des Wissensaustauschs

Die Pflege einer Kultur des Wissensaustauschs ist der Schlüssel zur Institutionalisierung von implizitem Wissen. Die Förderung einer offenen Kommunikation, die Anerkennung und Belohnung von Mitarbeitern für ihre Beiträge und die Einbeziehung des Wissensaustauschs in die Leistungsbeurteilung können dazu beitragen, dieses Verhalten in das Unternehmensgefüge zu integrieren. Durch die Bereitstellung von Plattformen für die Zusammenarbeit, wie z. B. regelmäßige Teambesprechungen oder gemeinsam genutzte digitale Räume, bekommen die Mitarbeiter die Mittel und Möglichkeiten zum Austausch von Erkenntnissen.

Integration von implizitem Wissen Beispiele aus der Praxis und Fallstudien

Unternehmen, die die Lösungen von Redzone nutzen, haben ihren Ansatz zur Verwaltung von implizitem Wissen effektiv verändert, was zu erheblichen operativen Verbesserungen geführt hat.

Der Süßwarenhersteller Taffy Town beispielsweise hatte mit undokumentierten Prozessen und Wissenslücken bei den Mitarbeitern zu kämpfen. Durch die Implementierung der Connected-Workforce-Lösungen von Redzone wurden die Arbeitsabläufe digitalisiert und die Zusammenarbeit der Teammitglieder in Echtzeit erleichtert. Mit diesem Ansatz wurde nicht nur wichtiges betriebliches Wissen bewahrt, sondern auch die Produktivität und Effizienz im gesamten Werk verbessert.

Auf ähnliche Weise hat Vytalogy Wellness, ein Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln, Redzone genutzt, um implizites Wissen zu fördern. Das Unternehmen dokumentierte mit der Plattform von Redzone wichtige Verfahren und förderte eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung. Diese Initiative hat zu einer Rationalisierung der Arbeitsabläufe und zu einem stärkeren Engagement der Mitarbeiter geführt.

Wie Redzone Sie unterstützen kann

Die Lösungen von Redzone sind darauf ausgelegt, implizites Wissen in institutionelles Wissen umzuwandeln. Dafür setzen sie innovative Tools ein, die Prozesse rationalisieren, die Zusammenarbeit verbessern und eine größere operative Transparenz bieten.

Rationalisierung von Onboarding und Schulungen

Die Schulungs-Tools von Redzone vereinfachen und beschleunigen das Onboarding, da durch sie implizites Wissen für neue Mitarbeiter leicht zugänglich wird. Mithilfe von Video-Tutorials, digitalen Schritt-für-Schritt-Workflows und Echtzeit-Leitfäden können sich neue Mitarbeiter schnell das nötige Fachwissen für einen erfolgreichen Einstieg in ihre neuen Funktionen aneignen. Mit diesem Ansatz wird die Schulungszeit verkürzt und es wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter für die sich weiter entwickelnden betrieblichen Anforderungen gerüstet sind.

Zusammenarbeit für mehr Wissensaustausch

​​Zusammenarbeit ist der Schlüssel, um implizites Wissen in einen organisatorischen Vorteil zu verwandeln. Und genau das machen die Kommunikationsfunktionen von Redzone möglich. Mit diesen Tools können Mitarbeiter auf einfache Weise zu gemeinsamen Ressourcen beitragen und auf diese zugreifen, wodurch Silostrukturen abgebaut und eine stärker vernetzte Belegschaft gefördert werden. Führungskräfte können mit diesen Funktionen außerdem Wissenslücken ermitteln und sicherstellen, dass Kenntnisse dokumentiert und für alle zugänglich sind.

Sichtbarkeit der Prozesse

Die visuellen Boards von Redzone bieten Echtzeit-Transparenz über alle Stufen des Herstellungsprozesses. Diese Boards bieten einen klaren Überblick über Arbeitsabläufe und Betriebsdaten und ermöglichen es den Beteiligten, fundierte Entscheidungen zu treffen und sicherzustellen, dass selbst undokumentierte Kenntnisse erfasst und weitergegeben werden. Durch dieses Maß an Transparenz verwandelt sich implizites Wissen in umsetzbare Informationen und schafft so die Grundlage für kontinuierliche Verbesserungen und operative Exzellenz.

Fazit

Implizites Wissen ist das Herzstück des Unternehmenserfolgs. Aber ohne gezielte Bemühungen, es zu erfassen und zu institutionalisieren, kann es leicht verloren gehen. Wenn Unternehmen seine Bedeutung verstehen, sich den Herausforderungen stellen und umsetzbare Strategien anwenden, können sie ihre Abläufe für die Zukunft sichern. 
Mit Redzone können Sie implizites Wissen einfacher, schneller und effektiver denn je in einen strategischen Vorteil verwandeln. Buchen Sie heute noch eine Demo, um zu sehen, wie wir Ihrem Unternehmen zum Erfolg verhelfen können.

John Ponte, Senior Director of Growth Marketing

John Ponte John is QAD Redzone’s Senior Director of Growth Marketing and brings a background of over 20 years in B2B Software. He is responsible for setting the growth strategy and driving global demand generation strategies to boost pipeline, new customer acquisition, and create expansion opportunities. When John’s not tracking Marketing and business targets, you can find him playing tennis, and even officiating as a national umpire and referee, working with local charities he supports, and enjoying time with family.

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